Nachrichten - Rheindorf Mehrum

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über Wennen Hof, den Gestkamp und auch über Bongerts Hof.

Im Jahre 1487, am Tage Johannes des Täufers (24. Juni), kauft das Kloster Marienkamp zu Dinslaken von den Gebrüdern Jakob und Derrick v. Hackfort zu Mehrum etliche Katen und Ländereien. Es sind diese:
1. Die Hälfte des Wennen Hofes, den zur Zeit Stinn Wennen in Pacht hat, für 1 Malter Gerste, 12 alte Boddreger, 1 Pfund Wachs und 6 Hühner;
2. die Kate, die zur Zeit Derrick van Ettwich unter hat. (Diese wurde in späterer Zeit Bongerts Kate genannt);
3. die Kate, die zur Zeit von Johann op der Stege benutzt wird, gelegen in dem Winkel zwi¬schen der Kirch- und Weberstraße, auch als Gestkamp bezeichnet;
4. den großen Schlag, eine Weide zwischen Wennen Hof und der Momm. *1)

1492, am Donnerstag nach dem Sonntag Letare (5. April) erwirbt genanntes Kloster von Heinrich v.d. Eyck zu Mehrum die andere Hälfte des Wennen Hofes, zur Zeit verpachtet an Johann Wennen und dessen Ehefrau Lynken. *2)

Die angekauften Katen und Ländereien gehörten zum Besitztum der Abtei Deutz. Im Jahre 1003 hatte Heribald, Erzbischof von Köln, Güter im Kirchspiel und Gericht Götterswick erworben und diese dem von ihm 1019 gegründeten Kloster zu Deutz geschenkt. Das Kloster ließ seine Liegenschaften durch einen Schultheiß verwalten. Er berief die Inhaber der Deutzer Güter zum Latengericht, das in jedem Jahr auf Dienstag nach Kunibertus (im November) bei einem der Laten stattfand. Dazu hatten alle Laten, so hießen die Inhaber der Güter, zu erscheinen.
Bei diesen Zusammenkünften wurden die Pachtabgaben erledigt, Neuverpachtungen vorgenommen, Verfehlungen gerügt. Zum Schluß gab es einen Festschmaus, bestehend aus fünf Gängen. Das Mahl hatte der Late zu geben, bei dem das Latengericht gehalten wurde, in jedem Jahr ein anderer. Es führte den Namen „Schweinebier". Die Zahl der Laten betrug 11. Infolge des Erwerbs so großer Deutzer Güter rechnete das Kloster Marienkamp als 2 Laten. Es mußte innerhalb von elf Jahren auch zweimal das „Schweinebier" ausrichten.

1) HSTAD, Kloster Marienkamp zu Dinslaken, Urkunden Nr. 188 und Akten Nr. 18.
2) Ebd.. Urkunden Nr. 191 und Kopiar 11.
 
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